TC Wanderlust 1896 Dresden
 Ein Club mit Tradition

Drei Tage im Altmühltal                        17.07.-19.07.2023

Aufgeschrieben vom Knut

Nach unserer Alpenfahrt zur Zugspitze tingelten verschiedene Teilnehmer zu unterschiedlichen weiteren Urlaubszielen. Einer schaute sich das Matterhorn bei Zermatt an und eine Bergfreundin verbrachte paar Tage am Bodensee. Sie machte in alle Richtungen Radtouren und erkundete die Gegend. Ein schweres Gewitter hat sie halbtrocken gut überstanden.
Als sie mich fragte, wo man im Altmühltal schön zelten könne, empfahl ich ihr den Campingplatz Kastlhof im unteren Altmühltal, unweit von Altessing, wo die Wanderlust 2014 ihren Herbsturlaub verbrachte. Auf diesem Campingplatz feiern die Alten Münchner Sachsen seit 50 Jahren ihre Sommer- und Wintersonnenwende. Iris und ich waren auch schon einige Male dabei.
So entstand die spontane Idee, paar Tage zusammen in den dortigen Felsen Klettern zu gehen.
Am Montag gegen halb zehn Uhr treffe ich auf dem Campingplatz ein. Ich hatte mein Radl mit eingepackt und so starten wir gleich zu unserer ersten Tour. Wir fahren am Altmühlkanal flussabwärts und bei Altessing überqueren wir den Fluss. Es folgt ein langer Anstieg auf der Verbindungsstraße nach Hienheim. Auf dem Sattel biegen wir links ab und fahren Richtung Befreiungshalle oberhalb von Kelheim. Nun gilt es einen fahrbaren Weg zu der Aussicht oberhalb der Bischofsbucht zu finden. Wir haben nur normale Räder und müssen deshalb auch paar Meter am Keltenwall schieben. An der Aussicht, welche gegenüber vom Kloster Weltenburg und der Römerwand liegt, schließen wir unsere Fahrräder an. Gleich daneben steigen wir zur Löcherwand ab. 

In Wandmitte verläuft die Route der „Riss“. Wir steigen diese recht steile und kräftige 4. Nach dem Klettern fahren wir zum Ende des Donaudurchbruchs. An einer Streuobstwiese biegen wir rechts ab und fahren bis zu den Felsen. Wir nehmen ein sehr erfrischendes Fußbad und fahren danach am Klösterl vorbei nach Kelheim. Bei einem Italiener genehmigen wir uns Eiskaffee und Eisbecher. 

Nun müssen wir wieder zum Campingplatz zurück. Die Strecke zieht sich auf den letzten Metern und ich bin froh, als wir wieder angekommen sind. Mein Hintern ist dieses lange Sitzen nicht gewohnt. Es war immerhin über 30km und mit 350Hm. Das bin ich vor 20 Jahren letztmalig gefahren.
Heute haben wir uns ein näheres Ziel ausgesucht. Direkt gegenüber vom Camping steht die Kastlwand. Mit 70m einer der höchsten Wände im Gebiet. Der kürzeste Weg wäre durch den Kanal schwimmen. Wir entscheiden uns fürs Rad. Flussaufwärts überqueren wir bei Einthal die Altmühl und fahren wieder flussabwärts, am Campingplatz vorbei bis zu unserem Ziel. Die Südkante ist eine Sternchen 4+ mit 50m Kletterlänge. Zum Einstieg müssen wir etwas den Hang hochsteigen. Die ersten 8m Meter sind etwas botanisch, aber danach ist es eine Traumkante. Allerdings wird heute die Ruhe durch Tiefflieger massiv gestört, die aller 10 Minuten vorbei donnern. Ja, ja – das sind halt unsere Friedenstauben, die zum Naturschutzgebiet dazugehören.

Wir sind relativ früh fertig und entscheiden uns deshalb für einen Besuch von Essing. Dort kehren wir im Brauereigasthof Schneider ein. An einem Seitenarm des Kanales gelegen, ist das kühle Bier ein Hochgenuss. Wir radeln weiter durch enge Gassen und kommen auf die famose Idee, auf der Burg Randeck Kaffeetrinken zu gehen. Bei größter Mittagshitze steigen wir den auf dem Südhang liegenden Weg empor. Die Radln stehen unten am Parkplatz. Oben angekommen, verschafft uns ein Eiskaffee etwas Abkühlung. Anschließend besuchen wir die alte Burg. Ständiger störender Begleiter sind die Friedens-tauben, welche den ganzen Tag fliegen.
Auf unserem Rückweg zum Campingplatz besuchen wir noch kurz den Blautopf. Eine Karstquelle mit blau leuchtendem Wasser, welche am Ortsausgang von Essing liegt.
Mittwoch: Die Touren werden täglich kürzer. Unser Ziel ist der Prunner Turm, oberhalb vom Dorf Prunn. Es sind nur knapp drei Kilometer mit dem Rad. Wir steigen zur Scharte hoch und klettern die Westwand (4). Auf dem Gipfel machen wir eine kurze Rast. In der Ferne sehen wir die Rosenburg, die über Riedenburg thront. Die Bergfreundin will dort am Nachmittag die Greifvogelschau besuchen. Nach dem Klettern fahren wir wieder zum Zeltplatz zurück. Ich verabschiede mich von ihr, sowie der Chefin Fr. Brock und fahre nach Hause.

Abschließend können wir feststellen, dass es drei intensive und heiße Tage gewesen sind, mit dem Prädikat „einfach schön“.

Berg Heil!

 
 
 
 
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