TC Wanderlust 1896 Dresden
 Ein Club mit Tradition

Anklettern 2023 im Spukschloss Markersbach vom 28.04.-01.05.2023

Nach einem Bericht von Knut

Unser diesjähriges Anklettern findet im Spukschloss in Markersbach statt. Das Haus ist eine Jugendbildungsstätte und so wie eine Jugendherberge eingerichtet. Wir sind zunächst die einzigen Gäste in diesem großen Haus.
Mein Navi leitet mich verlässlich bis Markersbach. Allerdings auf den letzten Metern schickt es mich in, bzw. um einen Bauernhof herum. Der Bauer begrüßt mich etwas verärgert, denn ich fahre gerade über seinen Privatgrund. Nachdem ich ihm erklärt habe, wie alt mein Navi sei, schickte er mich weiter und schloss hinter mir das große Tor.
Wir beziehen die reservierten Zimmer, nachdem die Anzahl der Doppelzimmer geklärt war. Da ein DZ fehlte, wurde ein 5-Bettzimmer dazu befördert.
Am Nachmittag erkunden noch paar Wanderlustige die nähere Umgebung. Ein anderer Teil bedient sich mit Kaffee und Kuchen.
Zum Abendessen stellt die Küche verschiedene Salate für uns bereit. Unsere Halbpension wird somit etwas abgewandelt, denn traditionell grillen wir unsere Thüringer Bratwürste. Vier Stück gehen davon an die Chefin und ihr Personal. Als geborene Thüringerin möchte sie natürlich auch von dieser Leckerei kosten.
Am Sonnabend Morgen frühstücken wir im großen Aufenthaltsraum. Wir lassen uns viel Zeit, denn das Wetter ist nicht gerade das Beste. Mit Klettern geht heute erst einmal nichts. Also wandern wir in einer großen Gruppe Richtung Bismarckturm.
Gleich zum Beginn der Wanderung liegt am Wegesrand der leider geschlossene Gasthof Linde. Von hier wandern wir über den O-Weg am Buchenhübel und Katzenkopf vorbei  und erreichen den Knotenweg. Es wird die Staatsstraße S173 gekreuzt und nach einem kleinen Anstieg sind wir an unserem Ziel, der Panoramahöhe (437m) mit dem Bismarckturm.
Leider gibt es auch hier derzeit keine Gaststätte mehr, denn diese ist vor einiger Zeit niedergebrannt. Allerdings haben wir Glück. Da die Wanderung für unsere kleinen Kinder hin und zurück etwas zu weit geworden wäre, sind die Eltern mit ihrem Auto zum Turm gekommen und haben ein Kasten Bier mitgebracht. Nach der Besteigung des Turmes, die Sicht ist leider nicht sehr gut, genießen wir die Vorzüge dieser mobilen Versorgungsstation. Auf dem Rückweg laufen wir dann etwas anders und nach der Durchquerung eines etwas schlammigen Abschnittes am Fuchsbachweg gelangen wir auf eine Forststraße, welche uns über das Kleine Horn zum Flügel 3 führt. Zum Schluss geht es wieder auf dem O-Weg zum Spukschloss zurück.
Für die Nichtwanderer hatte ich noch früh eine Mappe mit Bildern von unserem Mitglied Max Richter bereitgelegt, welche ich seinem Fotoalbum von 1919 bis 1923 entnommen habe. Weitaus größeres Interesse fand allerdings das Buch „Jizerka 8- Klein Iser“. Es ist ein Fotobuch über das Misthaus von Gustav Ginzel, in dem die Wanderlust von 1965 bis ca. 1975 sehr oft zu Gast war. Einerseits zum Wandern und Klettern, aber auch zu sehr umfangreichen Arbeitseinsätzen.
Da es am Sonnabend Nachmittag immer noch etwas feucht war, entscheiden wir uns am Sonntag für ein Wanderung. Wir laufen erst zum Zeisigstein 551m. Dieser ist uns wohl bekannt, ebenso wie die darunterliegende Mordspitze. Einmal muss man aber den Felsen anfassen! Puh ist der schmierig! Da „spotten“ gleich Zwei, damit nichts passiert.
Nach der Besteigung der Aussicht steigen wir zur Forststraße ab, welche nach Rajec (Raitza) führt. Dort treffen wir auf unsere junge Familie. Bis zur Grenze gehen wir gemeinsam. Die Kinder sind mit dem Laufrad unterwegs. Was da für Spuren im Wald entstehen können? Man glaubt es  kaum!
In Raitza machen wir vor einem ehemaligen Gasthaus ein größere Pause. Das Wetter wird zunehmend besser und die Grenzplatte erreichen wir bei Sonnenschein. Auch bei einer kleinen weiteren Rast am Moorteich ist es sonnig.
So ist es nicht verwunderlich, dass sich bei unserer Rückkehr im Quartier eine kleine Gruppe zum Klettern an der Johanniswand aufmacht. Diese wird über den AW bestiegen. Beide Kinder meistern diesen Anstieg gut.
Heute ist der 1. Mai – die Sonne scheint – Alle raus zum Demonstrieren!
So hieß es früher und das war damals nicht so mein Ding. Deshalb schwenkte ich vor genau 49 Jahren meinen Hut auf der Barbarine und nicht die Fahnen am Altmarkt in Dresden.
Nach dem wir uns von den ersten Heimfahrern verabschiedet haben, fahren wir zum Parkplatz an der Bahratalwand. Der Parkplatz ist schon gut gefüllt, doch wir sind die einzigen Kletterer. Dafür sind viele Boulderer unterwegs. Überall lagern Sie unter den weiß verschmierten 5-Meter-Wändchen und versuchen aus einem Sitzstart heraus den nächsten Griff zu erhaschen. Absturzhöhe immerhin ca. 25cm!
Wir sind froh, dass wir zum Klettern alleine sind. In der Südseite klettern wir in verschiedenen Seilschaften eine III und eine V.
So geht langsam unser Anklettern mit Klettern zu Ende. Es waren vier erlebnisreiche Tage bei wechselhaften Wetter.

Berg Heil

 
 
 
 
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